
Castel Gandolfo: vor dem Eingangspalast zur Sommerresidenz des Papstes
Castel Gandolfo: prächtige Villlen über dem See, auf der Piazza italienische Touristen, der obligate Gluckerbrunnen, dahinter der Eingangspalast der Papstresidenz. In diesem seit jeher beliebten Sommerfrischeörtchen hat Goethe 1787 drei Wochen „in guter Gesellschaft“ verbracht. „Eine Mailänderin interessierte mich die acht Tage ihres Bleibens“, schreibt er in der „Italienischen Reise“ und schildert dann eine scheue Romanze. In Wirklichkeit war Goethe mitnichten scheu, er pflegte aufs Ganze zu gehen, mal mit, mal ohne Erfolg … Wo in Castel Gandolfo hat sich die Romanze zugetragen? Laut Goethe soll es „ein sehr stattliches Gebäude“ gewesen sein. Meine Vorabrecherche hatte einen vagen Namenshinweis erbracht, Villa Torlonia, sonst aber nichts. So frage ich einen des Wegs kommenden, das Enkelkind ausführenden Rentner. „Sie“ meint er heftig nickend, die Villa sei nicht weit, nur ein Stück die Hauptstraße runter und dann gleich rechts an der Via Ercolano. Weiterlesen